Von Amanda Mesa | Veröffentlicht am 1. Februar 2023
Die Karibik ist für vieles bekannt – für wunderschöne Strände, farbenfrohe Hafenstädte, unglaubliche Küche und, natürlich, für karibischen Rum. Als Journalistin habe ich über Speisen und Spirituosen aus aller Welt berichtet, aber die Karibik zieht mich immer wieder an, da ich ständig nach dem besten karibischen Rum suche. Von Jamaica bis Puerto Rico, St. Croix und darüber hinaus sind die Inseln dieser Region voller hervorragender Rumdestillerien – alle mit ihrer ganz eigenen Tradition, Produktionsmethode und ausdrucksvollen Aromen.
Genau wie keine Reise nach Mexiko ohne eine Tour durch Tequila- und Mezcal-Destillerien und kein Besuch Irlands oder Schottlands ohne einen Crash-Course zu den Whiskys dieser Länder komplett ist, so ist auch eine Rum-Tour durch die Karibik absolut lohnend. Karibischer Rum blickt auf reiche Traditionen zurück und hat eine hohe kulturelle Relevanz für die Region, was sich bei jedem süßen, würzigen und fruchtigen Schluck offenbart.
Rum wurde zuerst in Aufzeichnungen von etwa 1650 aus Barbados erwähnt. Das Getränk wurde oft als "Kill-Devil" oder "Rumbullion" bezeichnet, was etwa zehn Jahre später zu "Rum" verkürzt wurde. Zwar kam die zentrale Zutat für Rum (Melasse) von den westindischen Inseln, die Spirituose selbst wurde jedoch ursprünglich und eine Zeitlang in Neuengland destilliert. In den USA nannte man sie oft "Blackstrap."
Die frühesten Rumsorten sind dunkel, schwer und mit vollem Körper und starkem Melassegeschmack. Dies sind die Rumsorten, die typisch für Jamaica und Barbados sind. Der Rum wird typischerweise doppelt destilliert und dann zur Alterung in Eichenholzfässern gelagert. Danach wird Karamell hinzugefügt, was für die dunkle Farbe des Rums sorgt.
Im späten 19. Jahrhundert begannen andere Inseln – vor allem Puerto Rico – mit der Herstellung trockenerer und leichterer Rumsorten unter Verwendung von Kulturhefe für die Fermentierung und moderner Destillationsanlagen. Man ließ diese Rumsorten nicht wie sonst auf den Inseln fünf bis sieben, sondern typischerweise nur ein bis vier Jahre lang altern. Das Ergebnis waren helle und milde („White-Label“) oder bernsteinfarbene und süße („Gold-Label“) Sorten.
Wir alle definieren den Geschmack von "Qualität" anders, weshalb es praktisch unmöglich ist, den Titel des "besten karibischen Rums" an eine einzelne Insel zu vergeben. Manche Rumenthusiasten sind der Meinung, dass die länger gealterten und robusten Sorten von Jamaica und Barbados den leichteren und milderen Stilen von Inseln wie Puerto Rico vorzuziehen sind. Andere halten genau das Gegenteil für richtig. Man sollte auch erwähnen dass, anders als Sie vielleicht erwarten, das Alter des Rums durchaus nicht immer der wichtigste Faktor für die Beurteilung seines Aromaprofils ist. Anders als bei Whiskey wird der Alterungsprozess beim Rum nicht streng reguliert, weshalb das auf dem Etikett angegebene Alter nur als grobe Orientierung dienen sollte.
Dazu kommt, dass ältere Rumsorten vielleicht besser geeignet sind, um pur genossen zu werden, während sich die jüngeren besser für Cocktails wie Piña Coladas, Mojitos und Daiquiris eignen. Alles hängt davon ab, wie Sie diese Spirituose am liebsten genießen. Vor diesem Hintergrund sollten Rum-Liebhaber verschiedene Rumsorten auf unterschiedliche Weise probieren, wenn sie tropische karibische Inseln besuchen. Wenn die Welt des Rums noch neu für Sie ist, sollten Sie auf Ihrer Reise auf einige besonders charakteristische Eigenschaften achten.
Mit diesem Hintergrundwissen zum Lieblingsgetränk der Tropen können Sie jetzt bei Ihrem nächsten Inselhopping-Abenteuer tiefer in die Welt des karibischen Rums eindringen. Da Sie auf einer Kreuzfahrt mehrere Inseln kennenlernen können, werden Sie am Ende Ihres Urlaubs ganz sicher ein(e) echte(r) Rumkenner(in) sein.
Probieren Sie die besten Rumsorten auf Ihrer Reise von Insel zu Insel während Ihrer gemütlichen Karibik-Kreuzfahrt.